Das Thema Reffverplanung neu aufgerollt
Die niedrige Ladekante eines Glasreffs ist zwar für einen Transportaufbau mit maximaler Ladehöhe erforderlich und macht es den Mitarbeitern leichter, schwere und überformatige Gläser und Elemente aufzustellen. Doch der geringe Abstand der Reffauflage zum Boden führt auch dazu, dass die Ladung während des Transportes je nach Witterung Regen, Spritzwasser und Steinschlag ausgesetzt sein kann.
Das Thema Reffverplanung neu aufgerollt
Eine Spritzschutzplane würde diese Problematik bereits zum Teil lösen und den gröbsten Schmutz und die Gischt vom Gegenverkehr bis 120 cm Höhe von der Oberfläche fernhalten. Ist jedoch der maximale Schutz gewünscht oder erforderlich sollte der Transport auf einem Reff mit Schiebeplane erfolgen, auf dem das Ladegut vollständig abgeschirmt wird. Eine fast perfekte Lösung – wäre da nicht der hohe Zeitaufwand, der durch das manuelle Öffnen und Schließen entsteht. Dieser Zeiteinsatz ist bei der Auslieferung an einen oder zwei Kunden noch überschaubar, er kann sich aber im Verteilerverkehr relativ schnell zu einem relevanten Faktor summieren.
Mit dem Wunsch diesen Aufwand zu reduzieren, hat der HEGLA Fahrzeugbau zusammen mit dem Geschäftsführer Markus Holpp von Glas Wehrle in Villingen-Schwenningen und vom Glashandel Tuttlingen 2015 ein gemeinsames Pilotprojekt gestartet. Herausgekommen ist dabei die beim HEGLA Fahrzeugbau entwickelte, automatische Rollplane, die das Handling, sowie die Be- und Entladezeit deutlich verkürzen soll. Vergleichbar wie bei einem Rolltor wird bei dem neuen System die Plane auf Knopfdruck auf- und abgewickelt und gibt so mitarbeiterfreundlich den Zugriff auf das Reff frei.
Öffnen der Rollplane schon während der Fahrt
Das Öffnen und Schließen der Rollplane muss nicht überwacht werden und macht die Zeitersparnis noch einmal größer. Bereits während der Einfahrt auf den Hof oder direkt nach dem Einsteigen kann der Fahrer über einen Schalter im Innenraum die Rollplane auslösen und so das Reff nach der Ankunft sofort entladen. Ebenso zeitsparend ist es dem Mitarbeiter möglich, sich direkt nach der Ladungssicherung – noch während sich die Verplanung automatisch schließt – auf den Weg zu machen. „Dies spart nicht nur deutlich Zeit“, ist der Geschäftsführer des HEGLA Fahrzeugbaus Hans-Peter Löhner überzeugt. „Es löst auch den bisherigen Interessenskonflikt zwischen dem Schutz vor Nässe, Spritzwasser und Steinschlag einerseits und dem Zusatzaufwand für Handling und Logistik andererseits“.
Seit 2015 ist bei Glas Wehrle ein so ausgestatteter LKW im Praxistest und hat nach Ansicht des Geschäftsführers Markus Holpp seine Funktionalität bei Wind und Wetter voll bewiesen. Positiv angekommen sei das Fahrzeug sowohl bei seinen Mitarbeitern als auch bei seinen Kundinnen und Kunden. Seine Mitarbeiter schätzen neben den praktischen Vorteilen, dass sie sich durch die automatische Rollplane nicht mehr wie bei der Schiebeplane beschmutzen oder bei dessen Handling nass werden. Seine Kunden seien froh, dass der Liefervorgang deutlich schneller von der Hand geht und die Laderampe oder Zufahrt in kürzester Zeit wieder frei wird.
Bedienung von innen und außen
Der Antrieb und die Antriebswelle der Rollplane sind platzsparend in einer gewichtsoptimierten Alukassette fest am Fahrzeug verbaut und verkabelt. Für hohen Bedienkomfort und zur maximalen Funktionssicherheit wird die Bedieneinheit neben dem Fahrersitz montiert und kann sowohl vom Sitz als auch von außen verwendet werden.
Je nach Nutzfahrzeug und Reff steht mit der Rollplane eine Ladehöhe von 265 cm zur freien Verfügung. Der Umbau kann bei allen 12 und 18 Tonnern erfolgen und zum Teil auch noch nachgerüstet werden. „Hochwertige Spiegel, Sondergläser und Iso-Einheiten finden so gut geschützt zum Kunden und zeugen vom einem hohen Qualitätsbewusstsein und einem fachgerechten Transport“, betont Hans-Peter Löhner. Außerdem spare die Rollplane Zeit, zur Beschriftung stehe eine gut sichtbare Werbefläche zur Verfügung und nicht zuletzt würde auch dem Mitarbeiter der Arbeitsalltag erleichtert.
Interview mit Markus Holpp, Geschäftsführer von Glas Wehrle in Villingen-Schwenningen und vom Glashandel Tuttlingen:
Frage: Wieso empfehlen Sie die Rollplane?
Markus Holpp: Hochwertiges Glas muss grundsätzlich verplant geliefert werden. Der Kunde akzeptiert keine unverplante Anlieferung mehr und wir müssen bei bis zu 25 Abladestellen schnell abladen.
Frage: Wo sehen Sie den großen Vorteil?
Markus Holpp: Da die Plane sich schon bei der Anfahrt öffnet und während der Abfahrt schließt, sparen wir je Abladevorgang 5 Minuten. Das macht bis zu 2 Stunden am Tag aus.
Wir haben jetzt das Problem, dass sich die Fahrer um die Rollplanenfahrzeuge streiten.
Frage: Weil es bequemer und schneller ist?
Markus Holpp: Bequemer, ja. Zeit war denen nicht so wichtig, Zeit wird ja bezahlt. Eines der Hauptargumente für die Fahrer ist, dass sie sich nicht mehr schmutzig machen, wenn sie eine nasse und verschmutzte Plane auf- und zuziehen müssen. Außerdem kann der Fahrer bei übergeschobenen Verdeck nicht in sein Auto steigen, während die Lageristen sein Fahrzeug beladen. Den Nachteil hat er bei der Rollplane auch nicht.
Frage: Was sagen die Kunden?
Markus Holpp: Denen war nur wichtig, dass das Glas sauber kommt. Es gefällt unseren Kunden, dass wir nicht mehr so lange die Ladezone blockieren.
Pressekontakt:
HEGLA Fahrzeugbau GmbH & Co. KG
74589 Satteldorf
Carsten Koch
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E-Mail: carsten.koch(at)hegla.de